Der internationale Tag des Ehrenamts wurde 1985 von der UN mit Wirkung ab 1986 beschlossen.
Hierzu möchte ich aus dem letzten Deutschen Freiwilligensurveys in 2019, also die bundesweite Umfrage zum Thema Ehrenamt, einige Zahlen nennen.
Im Jahr 2019 übten 39,7 Prozent der Personen ab 14 Jahren in Deutschland eine freiwillige Tätigkeit aus. Im Jahr 1999 waren es noch 30,9 Prozent. Demnach ist Engagment beliebt.
Dabei ist ehrenamtliche Arbeit nicht immer nur im eigentragenen Verein zu erkennen. Das Ehrenamt ändert sich. Die Organisation einer Selbsthilfegruppe oder eines Stammtisches gehört genau so zum Ehrenamt wie als Kassierer ordnungsgemäß die Belege zu buchen.
Wo engagieren sich die meisten? Im Sportverein, mit 15,2 % Prozent der Männer und 11,9 % der Frauen.
Die außerschulische Jugendarbeit oder Bildungsarbeit bei Erwachsenen kommt nur auf 3,8 % (Frauen) und 3,2 % (Männer).
Und wie viel Zeit investieren Menschen, die in Ehrenamt haben?
60 % der Ehrenamtlichen engagieren sich bis zu 2 Stunden pro Woche.
17,1 % investieren sogar 6 und mehr Stunden pro Woche.
Fazit: Das freiwillge Engagement ist im Wandel. Viele junge Menschen wollen nicht eine Funktion im Vorstand übertragen bekommen, sondern eher sich eher an einem abschließendem Projekt wagen, wo man genau weißt, wann es anfängt und aufhört und was genau zu tun ist.
Das ist insofern problematisch für die Zukunft der Vereine, die eine andere Art der ehrenamtlichen Vereinstätigkeit kennen.
Zum heutigen Tag möchte ich als Vorsitzender des Stadtjugendring Lörrach e. V. im Namen des gesamten Vorstands mich bei allen ehrenamtlich tätigen Menschen bedanken, die sich für die Jugendarbeit engagieren. Vielen Dank.
Eine neue junge queere Gruppe hat sich in Lörrach gegründet und sucht nun nach einer Möglichkeit sich zu treffen. Die LöGBTQ+ hat sich bereits zum ersten Mal getroffen. Jung und queer, dies verbindet die Jugendlichen, die sich einmal im Monat treffen wollen.
Wir wurden als Stadtjugendring Lörrach e. V. angefragt, ob wir nicht bei der Suche mithelfen können.
“Das tun wir gerne.” versicherte Daniele Cipriano, Vorsitzender des Stadtjugendring Lörrach e. V. und hat gleich die Mitgliedervereine um Hilfe gebeten.
Lange Zeit keine Community!
Hier in Lörrach gab es bisher lange Zeit nichts für junge queere Menschen, oder allgemein für die LGBTIQA+Community.
Das erste Treffen fand im Cafè Irrlicht in Schopfheim statt.
Obwohl der Instagram-Account seit drei Wochen besteht, ist die Follower-Anzahl bereits über 150 Personen angestiegen. Sprich, das Interesse ist da.
Auch die Oberbadische Zeitung hat das Thema in einem Artikel aufgegriffen.
Queere Jugendtreff möglich machen.
“Wir werden nicht nur unsere Mitgliedervereine anfragen, sondern auch uns gerade deswegen ein Bild der Lage von Jugendtreffs in Lörrach machen. Es mussnmöglich sein, dass Jugendliche sich ungehindert und unkompliziert treffen können.” ergänzt Daniele Cipriano.
Die Gruppe soll ein Zufluchtsort für queere Menschen sein, ein sicherer Schutzraum für Menschen der queeren Community.
Warum nicht einfach in eine Bar oder in einem Cafè gehen?
Die Teilnehmden dieser Initiative sind recht jung, die meisten noch nicht mal volljährig.
In einer Bar muss man Geld mitnehmen und man ist gezwungen Getränke zu konsumieren.
Darüber hinaus bietet eine Bar oder ein Cafè nicht den Schutzraum, den man möchte.
Jugendliche, die sich nicht sicher fühlen, werden nicht einem vollem Cafè sich setzen. Die Angst, dass jemand am Nebentisch vom Gespräch mitschnappt ist zu groß.
Solltet ihr einen Raum zur Verfügung haben und euch vorstellen, dass ihr diesen der Gruppe zur Verfügung stellen könntet, so schreibt uns.
Wie oft benötigen Sie einen Raum?
Die Treffen finden einmal im Monat statt, also im besten Fall an einem Tag im Monat. Vielleicht auch öfters.
Wie soll der Raum aussehen?
Naja, am besten nicht wie ein Konferenzraum, wo man Vorstandssitzungen abhält, sondern tatsächlich in etwa wie ein Jugendraum oder Jugendtreff. Wo man gesellig miteinander Zeit verbringen kann.
Ein Beitrag zur Jugend in der Corona-Pandemie im Stadtbuch 2021 der Stadt Lörrach
In der Pandemie waren die Schulen geschlossen, die Kinder und Jugendlichen durften sich nicht mit Freunden treffen. Zu groß war die Angst vor einer Ansteckung mit SARS Cov 19. Die Devise seitens der Politik lautete: „Zuhause bleiben, Kontakte vermeiden.“ Und so blieb den Kindern und Jugendlichen einzig die Familie.
Wir wissen alle, wie belastend eine solche Situation für junge Menschen ist, vor allem, wenn diese mitten in ihrer Findungsphase stecken. Der Austausch mit den Eltern passiert auf einer anderen Ebene als mit Freunden oder der Bezugsperson im Verein.
Die Gewohnheit, sich mit anderen Jugendlichen im Verein zu treffen war plötzlich weg. Die Vereine mussten ihre Tätigkeit einstellen. Freizeiten konnten nicht mehr stattfinden. Das gleiche galt für Musikunterricht und Training. Der Gesang am Lagerfeuer bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern verstummte. Die Feuerwehrübung, auf die man sich gefreut hatte wurde verschoben und wieder verschoben. Niemand wusste, wie lange dies so gehen würde.
Zwischen ZOOM-Konferenzen und Musikvideos per Youtube
Die politischen Jugendverbände haben ihre Treffen rasch per ZOOM organisiert. Kein Ding, für junge Menschen, die mit dem Medium aufgewachsen sind. Politische Diskussionen konnte man also halbwegs virtuell ersetzen. Ganz anders aber die Erfahrungen für jene, die ihre Tätigkeiten nicht einfach digital erbringen konnten. Natürlich hat man auch dort versucht online nutzbare Angebote zu schaffen. Pfadfindergruppen haben ein Lied am Lagerfeuer per Video an alle Kinder und Jugendliche verschickt. In ZOOM-Konferenzen wurde miteinander gesungen. Alles wunderbare und kreative Versuche, die Pandemie etwas erträglicher zu gestalten. Doch was gefehlt hat und nicht ersetzt werden konnte war die direkte Gemeinschaft. Gemeinsames Singen, Basteln, Spielen und Musizieren. Austausch und Gemeinschaft mit anderen – das ist für Kinder und Jugendliche so immens wichtig. Nie ist das klarer geworden als in Zeiten der Pandemie.
Kinder und Jugendliche brauchen Spiel und Miteinander
Aus der Erlebnispädagogik wissen wir, dass Kinder spielen müssen. Die Kreativität wird dadurch gefördert. Junge Menschen erlernen im Miteinander soziale und emotionale Kompetenzen. Sie erleben eigene Grenzen, lernen Herausforderungen kennen und wachsen über sich hinaus. Dies führt dazu, dass ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird, was wiederum eine Voraussetzung dafür ist, dass junge Menschen später Verantwortung übernehmen und tragen können.
Kindern und Jugendlichen wurde in der Pandemie ein hohes Maß an Solidarität abverlangt. Gleichzeitig sind gewohnte und essenzielle Strukturen in Gefahr geraten. Die Verantwortlichen in Vereinen und Verbänden kamen massiv an ihre Grenzen. Wie kann man die eigenen Mitglieder motivieren und bei der Stange halten, wenn Vereinsaktivitäten nicht stattfinden können? Können sich Familien in einer auch wirtschaftlich schwierigen Situation mit Kurzarbeit eine Mitgliedschaft in einem Verein überhaupt noch leisten? Schaffen es die Vereine zu überleben, wenn Einnahmen wegbrechen, Ausgaben aber unvermindert weiterlaufen? Es gibt Hinweise darauf, dass die Vereine Mitglieder verloren haben. Es sieht aber danach aus, als ob alle Vereine die Pandemie überstehen werden – auch dank des Zusammenhalts und der Unterstützung, welche diese erfahren haben.
Nachholbedarf in Sachen Jugendarbeit, damit Jugendliche selbstbewusste und mündige Bürgerinnen und Bürger werden
Eine „Generation Corona“ sehen wir nicht – wohl aber einen Nachholbedarf in Sachen Jugendarbeit. Für die Zukunft muss man dieser viel Raum und Unterstützung bieten. Sie ist definitiv nicht der Ort, wo gespart werden sollte. Denn Jugendarbeit bedeutet nicht einfach nur einen Ausflug zu organisieren. Sie hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die nächste Generation zu selbstbewussten und mündigen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen kann.